Der Umbau des Wärmesektors von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern ist eine Mammutaufgabe. Heinz-Werner Hölscher betont die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes,, zur Umsetzung der politischen Klimaschutzziele . Neben Wärmedämmung und Fernwärme liegt vor allem in der Nutzung von Abwärme und der Nutzung von Wärmepumpen enormes Potential. Für eine erfolgreiche Umsetzung sind Investitionen in Infrastruktur, Fördermaßnahmen und die Einbindung aller Akteure entscheidend.
Die Wärmewende verändert den Heizungsmarkt grundlegend. Mit einem Anteil von rund 60 Prozent am Energieverbrauch spielt die Wärmeversorgung eine Schlüsselrolle für das Erreichen der Klimaziele. Heinz-Werner Hölscher sieht darin sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Innovation und Klimaschutz. Er betont die Bedeutung einer koordinierten Strategie und die Notwendigkeit, verschiedene Technologien zu kombinieren. Die Transformation erfordert massive Investitionen in neue Infrastrukturen und Technologien, bietet aber auch erhebliche Potenziale für die regionale Wirtschaft und den Arbeitsmarkt.
Die Wärmewende als Schlüssel zum Klimaschutz
Die Transformation des Wärmesektors ist eine zentrale Säule der Energiewende. Fast 20 Prozent aller CO₂-Emissionen in Deutschland entstehen durch das Heizen von Gebäuden. Hier liegt ein enormes Einsparpotenzial. Im Gebäudesektor konnten die jährlichen CO₂-Emissionen gegenüber 1990 bis 2020 bereits um über 40 Prozent gesenkt werden. Das ist ein großer Erfolg, doch es bedarf weiterer Anstrengungen, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
Heinz-Werner Hölscher unterstreicht die Dringlichkeit der Wärmewende: „Wir müssen den Umbau unserer Wärmeversorgung beschleunigen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Dabei ist es wichtig, alle verfügbaren Technologien zu nutzen und intelligent zu kombinieren.“
Die Wärmewende erfordert einen Mix aus verschiedenen Technologien und Ansätzen:
Kraft-Wärme-Kopplung: Effiziente gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme
Wärmepumpen: Besonders effizient in gut gedämmten Gebäuden
Fernwärme: Ideal für dicht besiedelte Gebiete
Abwärme: Nutzung von Potenzialen aus Abwasser oder der Industrie
Energetische Sanierung: Reduzierung des Wärmebedarfs
Solarthermie: Nutzung der Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung
Transformation des Heizungsmarktes
Der Heizungsmarkt befindet sich im Umbruch. Laut BDEW werden aktuell 50 Prozent aller Wohnungen mit Gas und 25 Prozent mit Öl beheizt. Nur 5 Prozent nutzen Wärmepumpen oder Stromdirektheizungen. Diese Zahlen verdeutlichen den enormen Handlungsbedarf.
Im Neubausektor zeigt sich bereits ein Wandel: 38 Prozent der neu errichteten Wohnungen werden mit Gas beheizt, 31 Prozent nutzen Wärmepumpen und 23 Prozent setzen auf Fernwärme. Ölheizungen spielen im Neubau praktisch keine Rolle mehr.
Heinz-Werner Hölscher sieht in diesem Wandel große Chancen: „Die Umstellung auf erneuerbare Energien im Wärmesektor bietet enorme Potenziale für Innovationen und neue Geschäftsmodelle. Unternehmen, die sich frühzeitig darauf einstellen, können davon profitieren.“
Rolle der Energieversorger und Netzinfrastruktur
Energieversorger spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Wärmewende. Sie investieren in den Ausbau erneuerbarer Energien, die Modernisierung von Netzen und die Entwicklung innovativer Lösungen. Heinz-Werner Hölscher erklärt: „Die Energiewirtschaft arbeitet intensiv an einer klimaneutralen Wärmeversorgung von morgen.“
Deutschland verfügt über ein umfangreiches Netz aus Gas-, Strom- und Fernwärmeleitungen. Hölscher betont die Wichtigkeit, diese bestehende Infrastruktur zu nutzen und weiterzuentwickeln: „Für eine ressourcenschonende und kosteneffiziente Wärmewende sollten wir vorhandene Anlagen und Leitungen optimal einsetzen. Gleichzeitig müssen wir in den Ausbau neuer Infrastrukturen investieren, um die Integration erneuerbarer Energien zu ermöglichen.“
Herausforderungen und Lösungsansätze nach Heinz-Werner Hölscher
Die Umsetzung der Wärmewende ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Dazu zählen hohe Investitionskosten für Hauseigentümer, die technische Komplexität neuer Heizsysteme, der Fachkräftemangel im Handwerk und die Notwendigkeit der energetischen Gebäudesanierung. Zudem müssen fluktuierende erneuerbare Energien integriert und die soziale Verträglichkeit sowie Akzeptanz in der Bevölkerung sichergestellt werden.
Förderprogramme und innovative Ansätze
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, sind umfangreiche Förderprogramme notwendig. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde neu ausgerichtet und bietet finanzielle Unterstützung für den Heizungstausch und energetische Sanierungen. Heinz-Werner Hölscher betont: „Finanzielle Anreize und Beratungsangebote sind entscheidend, um die Akzeptanz für die Wärmewende zu erhöhen und Hauseigentümer bei der Umstellung zu unterstützen.“
In Pilotprojekten und innovativen Ansätzen sieht Hölscher wichtige Treiber für die Wärmewende. „Durch praxisnahe Erprobung neuer Technologien können wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen und Lösungen optimieren“, erklärt er. Beispiele für solche Projekte sind Quartierskonzepte mit sektorgekoppelten Energiesystemen, die Nutzung von Flusswasser für Wärmepumpen oder die Einbindung von Geothermie in Fernwärmenetze.
Ausblick und Potenziale
Die Wärmewende bietet nicht nur Herausforderungen, sondern auch erhebliche Chancen für Wirtschaft und Klimaschutz. Heinz-Werner Hölscher ist überzeugt: „Der Umbau des Wärmesektors schafft Arbeitsplätze, fördert Innovationen und trägt entscheidend zum Erreichen unserer Klimaziele bei.“
Für den Erfolg der Wärmewende ist nach Ansicht von Hölscher eine ganzheitliche Strategie unerlässlich. Diese muss technologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte berücksichtigen. „Nur wenn wir alle Akteure – von Industrie über Handwerk bis hin zu den Verbrauchern – einbeziehen, können wir die Wärmewende erfolgreich gestalten“, so Hölscher.
Die Transformation des Wärmesektors ist ein langfristiger Prozess. Heinz-Werner Hölscher mahnt zur Geduld: „Die Wärmewende ist ein Marathonlauf, kein Sprint. Wir müssen kontinuierlich an Verbesserungen arbeiten und flexibel auf neue Entwicklungen reagieren.“
Eine besondere Herausforderung stellt die Sanierung des Gebäudebestands dar. Viele Gebäude in Deutschland sind energetisch nicht auf dem neuesten Stand. Hier sind innovative Konzepte gefragt, die eine schrittweise Sanierung ermöglichen und dabei die finanziellen Möglichkeiten der Eigentümer berücksichtigen.
Auch die Ausbildung von Fachkräften für die neuen Technologien im Wärmesektor wird eine zentrale Rolle spielen. Handwerksbetriebe und Energieversorger müssen ihre Mitarbeiter schulen und neue Experten ausbilden, um den steigenden Bedarf an qualifiziertem Personal zu decken.
Heinz-Werner Hölscher hat in seiner langjährigen Tätigkeit in der Energiewirtschaft vielfältige Erfahrungen im Bereich der Wärmewende gesammelt.
Heinz-Werner Hölscher (geboren 1974) war zwischen Juli 2021 und April 2024 Vorstandsmitglied der badenova AG in Freiburg. In dieser Zeit verantwortete er das gesamte Infrastrukturgeschäft mit Netzen, Wärmeversorgung und Erneuerbaren Energien. Darüber hinaus war er für den Vorstandsbereich, die Unternehmenskommunikation, das Nachhaltigkeitsmanagement und das Kommunalmanagement für um die 165 Kommunen zuständig. Weiterhin vertrat er die badenova AG als Vorstandsvorsitzender der Klimapartner Südbaden sowie in zahlreichen Verbänden, Gremien und Beteiligungen.
Zuvor war Heinz-Werner Hölscher etwa 10 Jahre lang Geschäftsführer der SWO Netz GmbH sowie zeitweise in Personalunion Geschäftsführer der Beteiligung Stadtwerke Tecklenburger Land GmbH & Co. KG und der SWTE Netz GmbH. Darüber hinaus war er Gründungsvorstand von Civitas Connect, einer leistungsstarken Kooperationsplattform für kommunale Unternehmen und Kommunen, die gemeinsam Smart City Projekte in ihrer Region vorantreiben wollen. Zuvor war er nach seinem Studium ca. 10 Jahre in verschiedenen Fach- und Führungspositionen tätig (E.ON Energie AG in München und MVV in Mannheim).
Heinz-Werner Hölscher hat die Energie- und Wärmewende in seinen rund 23 Jahren in der Energiewirtschaft aktiv vorangetrieben. Zahlreiche Kooperationen – beispielsweise mit der Deutschen Glasfaser (Glasfaserausbau), mit 3H2 (Wasserstoff) oder mit der Encavis AG (Erneuerbare Energien) – hat er entscheidend geprägt. Durch sein breites Fachwissen, sein hohes Engagement und seinen Führungsstil ist es ihm stets gelungen, die unterschiedlichen Stakeholder sowohl im Unternehmen als auch in der Region für eine nachhaltige und erfolgreiche Transformation zusammenzubringen.
Die Transformation hin zu einer vollständig auf erneuerbaren Energien basierenden Versorgung ist eine gewaltige Herausforderung, bietet aber auch enorme Chancen für Innovation, Wirtschaftswachstum und Klimaschutz. Die Zukunft der Energieversorgung liegt in einem Mix aus verschiedenen erneuerbaren Quellen, ergänzt durch intelligente Netze und Speichertechnologien.
Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, sind weitere Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sowie massive Investitionen in Infrastruktur und Technologie erforderlich. Darüber hinaus spielt die Energieeffizienz eine entscheidende Rolle. Durch die Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden, Industrie und Verkehr kann der Umstieg auf erneuerbare Energien erleichtert werden.